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Ohne Röntgenbild kann man tatsächlich nicht eindeutig sagen, ob die Zähne etwas mit dem Problem am Auge zu tun haben. Zunächst einmal etwas grundsätzliches zu Zahnproblemen. Es gibt mehrere Arten von Zahnproblemen bei Kaninchen. Die erste ist die sichtbare Art, man kann fehlgestellte Zähne bzw. deren Auswirkungen wie Treppengebiss, Haken oder Kanten an den Zähnen sehen. Oft sieht man außerdem Verletzungen der Mundschleimhaut. Die zweite Art von Zahnproblemen äußert sich durch Wurzelabszesse. Die sind entweder an den Zähnen selbst zu sehen wenn der Eiter dort durchkommt, oder man bemerkt den Abszess als Beule. In einigen Fällen, wenn der Oberkiefer betroffen ist, kann sich auch ein Abszess hinter dem Auge bilden. In diesen Fällen ist das Auge leider oft nicht zu retten. Die dritte Art von Zahnproblemen ist das sogenannte retrograde Wurzelwachstum. Kaninchen haben ja Zähne die zeitlebens nachwachsen da sie durch die Pflanzenkost abgenutzt werden. Manchmal wächst der Zahn (oder einige, manchmal sogar alle Zähne) aber in die falsche Richtung: die Wurzel wächst und durchdringt langsam aber sicher den Kiefer. Im Unterkiefer kommt es dann manchmal zu Durchbrüchen und auch zu einem Kieferbruch, im Oberkiefer dagegen können die Zahnwurzeln die Tränen-Nasen-Kanäle zudrücken (oder teils zudrücken) so dass das Auge tränt und/oder eitert, oder sie können auch in die Augenhöhle durchbrechen - meist der Grund für einen Abszess an dieser Stelle. Auch hier kann es zu austretendem Eiter kommen, meist tritt aber wegen des hohen Druckes durch den Abszess das Auge etwas hervor. Zahnprobleme frühzeitig zu bemerken ist extrem schwer. Als ich bei meinem Leo das erste Mal damit konfrontiert war, fiel mir nichts auf - bis er scheinbar ganz plötzlich nicht mehr fraß. Da muss er schon wochenlang Probleme gehabt haben, hat sie aber gut versteckt. Später habe ich gelernt auf seine Kaubewegungen zu achten - da hatte ich einen guten Anhaltspunkt. Außerdem gab mir sein Kot Hinweise auf wieder aufflammende Zahnprobleme durch die Hefen, die sich durch die unzureichende Nahrungszerkleinerung immer wieder mal zeigten. Ich würde auf jeden Fall die Röntgenaufnahme machen lassen und möglichst dann auch in der Praxis anwesend sein, um das weitere Vorgehen schnell zu besprechen.
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Hallo Lupine, vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen. Ich verstehe nur nicht, wie sich die Tierärzte so uneinig über eine Zahnfehlstellung sein können. Zu sagen, da waren teils kaninchenunerfahrene Tierärzte am Werk wäre zu einfach - bevor wir umgezogen sind, waren wir sehr lang bei einer Tierärztin, die die Kaninchen sehr gut und sehr kompetent betreut hat - Kastration, Informationen über richtige Fütterung, Haltung und Verhalten, dann hatten wir ja anfangs immer mal mit Magen-Darm-Problemen zu tun (Kokzidien, Pellets gefressen und dadurch Verstopfungen etc.) - aber die hat eben gesagt, dass die Zähne und die Zahnstellung an sich absolut in Ordnung seien. Naja. Die Röntgenaufnahme werde ich definitiv machen - muss eine Narkose da sein? Und kann ich denn getrost noch die 1,5 Wochen warten, wenn sein Allgemeinzustand so bleibt? Und wie kann ich erkennen, ob er Schmerzen hat, wenn er ganz normal frisst und auch seine Äste weiter abknabbert usw.? Liebe Grüße & ein großes Dankeschön!
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Dass Zähne ein großer Themenkomplex sind, kann man daran sehen dass es tatsächlich auch für Tiere Zahnärzte gibt - also wirklich Spezialisten. Einer der bekanntesten dürfte Dr. Lazarz in Duisburg sein. Solche Spezialisten haben die Zusatzbezeichnung Zahnheilkunde. Das "übliche" machen allerdings, weil es nur wenige solcher Spezialisten gibt, die normalen Tierärzte. Und da kann es schon mal zu Wissenslücken bzw. Fehleinschätzungen kommen, z. B. weil das retrograde Wurzelwachstum nicht erkannt wird. Ob röntgen nun in Narkose erfolgen muss oder nicht, ist ein Streitfall. Es kommt nicht zuletzt auch aufs Tier an, ob es sehr wehrhaft ist oder ob es sich eher ruhig verhält. Meinen Leo konnte man auch ohne Narkose röntgen, bei meiner Jule wäre das wahrscheinlich schwierig geworden. Ich würde aber z. B. überlegen ob man nicht zur Diagnose erst mal mit einer leichten Sedierung auskommt - dann fällt der Zeitdruck weg um eine Entscheidung über Art und Umfang einer möglicherweise notwendigen OP zu fällen. Wenn sein Allgemeinzustand so bleibt, würde ich die 1,5 Wochen warten wenn du dieser Tierärztin vertraust und keine spezialisierte Alternative hast. Achte gut darauf welche Futtermittel er bevorzugt. Bei Leo war es so, dass er vor allem sehr kalorienreiche Nahrung aufnahm, wenn er wieder Probleme mit den Zähnen hatte - ganz einfach deshalb weil er davon weniger fressen musste um seinen Bedarf zu decken.
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Naja, ich war zum ersten Mal bei dieser TÄ - und so richtig "zufriedengestellt" hat mich der Besuch dort nicht. Ich denke, ich werde morgen mal ein bisschen herumtelefonieren - die Ärztin hatte mir auch einige Adressen genannt, an die ich mich wenden kann, für den Fall, dass es schlimmer wird.. Ich möchte eigentlich ungern, dass er noch so lange warten muss, denn wenn das Tränen nicht aufhört, heißt es ja auch, dass irgendwas stört..
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auge, eiter, nass |
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