Das sichere Gehege
Wer seine Kaninchen im Garten halten möchte, muss unbedingt beachten, dass dort auch Raubtiere wie z.B. Füchse und Marder unterwegs sind, die gerne Kaninchen fressen. Da Marder und Fuchs nachtaktiv sind, ist es besonders in der Nacht wichtig, dass die Kaninchen sicher untergebracht werden, und auch wenn bisher der Fuchs nicht eingebrochen ist, kann es auch noch nach mehreren Jahren dazu kommen.
Achtet auf die Sicherheit eurer Nacht-Gehege um euren Kaninchen und euch Schlimmes zu ersparen! Wie baue ich mein Gehege sicher?
Marder und Füchse können sich durch enge Ritzen zwängen, über Zäune klettern oder springen und sich unter Zäunen durchgraben. Deshalb ist eine Sicherung nach allen Seiten (auch nach oben und nach unten) wichtig!
Welche Materialien sind sicher? 
Sechseck-Draht ist verbreitet aber nicht sicher!
Der normale 6-Eckt-Maschendraht ist leider meistens nicht sicher. Er ist dünn und unstabil so das schnell Drähte durchrosten oder reisen und durchzwängende Marder rippeln ihn einfach auf da er nicht punktverschweißt wurde. Zudem können ihn die Kaninchen problemlos aufknabbern.
Lediglich sehr engemaschiger (so dass die Kaninchen mit den Zähnen nicht dazwischen kommen) und dicker 6-Eck-Draht ist sicher, wenn er oft kontrolliert wird. Als "dick" gilt hier die reine Drahtstärke, denn ummantelte Drähte haben zwar einen dickeren Durchmesser, der Draht in der Ummantelung ist jedoch extra dünn und nicht sicher.

Kaninchendraht wird sehr schnell aufgenagt oder durchgerissen und ist daher lebensgefährlich für Kaninchen! Gibt es eine kleine Angriffsstelle, quetschen sich Marder problemlos durch, da er weiter auf rippelt.

Volierendraht hält nicht nur lange sondern ist auch sehr stabil und sicher.
Sicher sind Volierendrahte, die punktverschweißt sind. Selbst wenn ein Draht durchreißt, kann er nicht aufribbeln. Ist er zusätzlich auch noch verchromt, hält er besonders lange. Sehr dünne Volierendrähte reisen recht schnell, daher sollte er mindestens 1mm Drahtstärke haben (ohne Ummantelung).
Der Draht sollte eng (nicht zu grobmaschig) sein. 16x16 oder auch 19x19mm Maschengröße reichen aus.
Bei dicken Gitterstäben die nicht verbiegbar sind, reicht ein Gitter mit mindestens 3,5cm (oder enger) Abstand aus damit es sicher ist.
Durch verbiegbare Gitter kann sich der Marder durchzwängen indem er sie verbiegt, ist das Gitter nicht verbiegbar, sind 3,5cm Abstand ausreichend.
Betonplatten, Holz usw. kann nicht durchgenagt werden.
Wie sichere ich das Gehege nach unten und nach oben ab?
Nach unten
- Am einfachsten indem das Gehege mit Gehwegplatten ausgelegt wird (Waschbeton oder normale Gehwegplatten, oft über Kleinanzeigen zu verschenken). Diese sind hygienisch und sicher.
- Eine weitere Möglichkeit ist es, eine dünne Erdschicht abzuheben und das Gitter untendrunter auf der gesamten Bodenfläche zu verlegen.
- Ansonsten kann man auch an den Gehegerändern mindestens 30cm in den Boden graben und ein Gitter oder Steine, Beton, Platten versenken, bei dieser Variante muss allerdings das Gehege immer gut kontrolliert werden um rechtzeitig zu sehen, wenn die Kaninchen in Richtung Rand buddeln.
- Es ist auch Möglich innen und außen entlang der Gehegeränder 1m Steinplatten zu verlegen, kein kaninchen oder Raubtier gräbt 2m am Stück in kurzer Zeit durch.
Nach oben:
- Mit einem geschlossenen stabilen Dach aus versch. Materialien oder
- Mit Volierendraht
- Mit einem min. 2m hohen Zaun an dessen oberen Ende Viehhüter angebracht werden (für große Gehege)
Netze sind nicht sicher vor Mardern und Füchsen!
Was ist sonst noch zu beachten?
Es lohnt sich meist ein Schloss an der Türe anzubringen damit auch keine Menschen einfachen Zutritt haben. Ganz einfache Riegel sind nicht sicher weil viele Tiere sie aufschieben können.
Hinweis: Auch wenn der Draht absolut sicher ist: Auch auf die sonstige Sicherheit des Geheges achten!
Hier hat der Draht gehalten aber der Marder hat durch Scharren am Gitter dieses aus der Verankerung gerissen, ein paar Tacker-Klammern sind bei so einem Gitter nicht ausreichend. Zum Test auch selber am Gitter reißen!
